Dietmar Sebastian Fischer
Das Wort ZINE ist eine Kurzform des englischen Wortes magazin und steht für Magazin. Im Englischen existiert das Wort ZINE schon seit 1949.
Ein Zine ist eine selbstpublizierte Zeitschrift mit eigenen Texten oder Bildern als Inhalt.
Es soll leicht und günstig vervielfältigbar sein, die Druck- und Papierqualität steht dabei meist hinten an.
Auch die Auflage ist eher klein und auf eine bestimmte Anzahl limitiert.
Die Themen sind vielfältig und individuell wählbar.
Die ersten Zines erschienen in den 1940er Jahren als SciFi Fan-Zines.
Mit einem Photo Zine bekommt man eine recht einfache Möglichkeit, mit Fotografie Geschichten zu erzählen.
Es wird nicht ein Bild oder eine wilde, zufällige Zusammenstellung „schöner“ Bilder gezeigt wie zum Beispiel auf Instagram, sondern eine kleine (oder größere) Serie eine Reportage oder ein fotografisches Essay. Eine Geschichte eben.
Der Inhalt ist beim Photo Zine entscheidend, nicht die Form. Zumindest theoretisch. Mir persönlich ist es auch wichtig, dass das Zine gut aussieht, die Druckqualität und das haptische Gefühl beim Blättern stimmt. Und das geht!
Es macht aber auch Spaß Foto-Zines durchzublättern, die auf Zeitungspapier gedruckt sind und bei dem die Bilder dann auch viel blasser aussehen, als sie das in einem Hochglanzkatalog tun würden. Wenn es zur Geschichte passt, ist ein mieser Druck eine feine Sache.
Photo Zines begleiten mich schon eine ganze Weile, allerdings eher passiv, ich sehe sie mir einfach gerne an und lasse mich von den Geschichten inspirieren.
Im letzen Jahr hatte ich dann mit 8001 und #NEU01 die ersten beiden Zine Projekte begonnen.
Beide Projekte sind mit 48 bzw 60 Seiten so umfangreich, dass die den Charakter eines Zines fast schon sprengen.
Ich möchte euch hier die beiden aktuellen Zines vorstellen und werde später noch einmal etwas zur Entstehung schreiben, Das ist nämlich viel einfacher als gedacht.
Die Zines hatte ich übrigens mit Affinity Publisher erstellt, das kann ich auch sehr empfehlen. Es kostet gerade mal 55 EUR (einmalig, nicht als Abo!) hat eine moderne, nicht überladene Oberfläche und einen Funktionsumfang, von dem ich wahrscheinlich selbst nach der Erstellung von 2 Zines erst 20% kenne.
Du hast ein Thema? Sammle Bilder und Texte. Story Telling ist auch so ein Buzz Word in der Fotografie. Oder? vielleicht bin ich auch in einer Story Telling – Photo Zine Blase … keine Ahnung. Bilder sollen meiner ganz persönlichen Meinung nach jedenfalls nicht nur einfach schön sein, sondern etwas aussagen und die Gedanken des Betrachters anregen. Eine Serie in einem Zine soll abwechslungsreich aber auch in sich geschlossen sein, Inhaltlich wie formal. Der Betrachter soll spüren, das die Bilder zusammen gehören, aber nicht gelangweilt werden, weil es zu viele Wiederholungen oder ähnliche Bilder gibt.
Meine Zines hatte ich mit Affinity Publisher erstellt, das kann ich auch sehr empfehlen. Es kostet gerade mal 55 EUR (einmalig, nicht als Abo!) hat eine moderne, nicht überladene Oberfläche und einen Funktionsumfang, von dem ich wahrscheinlich selbst nach der Erstellung von 2 Zines erst 20% kenne.
Weniger ist mehr. Beim Erstellen des Zines wird sich wahrscheinlich eh die Seitenzahl erhöhen, in der Regel mußt du dabei auf eine durch 4 teilbare Seitenzahl kommen. Reduce to the Max! Reduziere dich auf das Wesentliche, das Beste von dem, was du zeigen magst. Oder noch besser, das was am besten zu dem Thema deines Zines passt.
Bevor du mit dem Entwerfen deines Zines anfängst, überlege dir wieviele Seiten es haben soll, Elches Format und wo du es drucken möchtest. Du bekommst vom Druck-Dienstanbieter in der Regel millimetergenaue Vorgaben zum Umschlag und den Inhaltsseiten. Richte im Affinity die Layout-Seiten entsprechend ein. Machst du das erst am Ende, musst du wieder viel neu ausrichten….
Ich selbst habe es leider nicht so mit der Ottografie, aber selbst wenn du da besser bist, lass dein Zine korrekturlesen und dabei nicht nur auf die Orthografie sondern auch auf den Inhalt achten. Lektoren und Kuratoren machen das normalerweise, bei mir ist es die Freundin, die ich damit nerve.
Zusammen mit Friedhelm Böcker habe ich für die Cuba-Hilfe Dortmund eine Ausstellung konzipierte, in der fotografische Essays von meinem Freund, dem kubanischen Fotografen Antonio Hernández, und mir gezeigt werden.
Dazu gibt es auch einen 60-seitigen Ausstellungskatalog mit den Bildern der Ausstellung.
Ihr könnt ihn auf der Webseite von 8001 bestellen. Macht das!
Der Erlös geht komplett an die humanitären Projekte der Cuba-Hilfe.
Ihr könnt ihn aber auch hier online ansehen.
Das zweite Zine Projekt ist #NEU01
Gemeinsam mit Fotofreunden von Lichtwert e.V. habe ich im Januar 22 ein Zine gemacht. Es heisst #NEU01 und zeigt Arbeiten von 6 Fotograf:innen aus der Gruppe #neuinterpretiert. In dieser Gruppe nehmen wir uns Werke von Künstlern vor, die uns zu Neuinterpretationen inspirieren.
Wir hoffen auf ein #NEU02. Da kannst du übrigens mit dabei sein, schau mal auf der Seite von Lichtwert e.V. vorbei.
Auf der Homepage von Lichtwert e.V. gibt dazu einen Beitrag:
#neuinterpretiert, Rückblick und Ausblick
#NEU01 wurde nur für die beteiligten Fotografen gedruckt, ihr könnt hier aber online durchblättern.
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Es hat Spaß gemacht, die Zines zu erstellen und es macht Spaß darin zu blättern.
Ich werde mehr davon machen. In Zukunft glaube ich eher, es werden geheftete Zines und nicht wie bisher gebundene Hard-Covers. Hardcover gehen nur ab einer bestimmten Seitenanzahl (bei meiner Druckerei ab 48 Seiten).
Hefte mit Klammer-Bindung wiederum nur bis zu einer bestimmten Seitenzahl, darüber wird die Klebebindung verwendet. Beide Projekte waren Gemeinschaftsarbeiten mehrerer Fotografen, da war es besonders schwer, die Seitenanzahl klein zu halten.
Bei eigenen Projekten würde ich mich lieber beschränken , so auf ca. 20 Seiten … Ich werde aber definitiv weiter machen!
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